Im statistischen Landesamt müssen alle Firmen Polens registriert sein. Ohne diese Registrierung geht hier schon mal gar nix. Wenn sich nun etwas am Status der Firma irgendwas ändert, darf man dorthin und entsprechend Auskunft erteilen.
Also hatte ich nun letztens die Aufgabe, selbiges für unsere Firma zu erledigen. Super. In deutschen Beamtentum finde ich mich kaum zurecht! Ich muss auch dazusagen, dass vor dem elektronischen Formluar im Internet (jo! gibt es sogar!!) Justyna kapituliert hat. "Ich weiß nicht, was das bedeutet und hier eingetragen werden muss." Das sagt Justyna!!! Hervorragende Ausgangssituation.
Die Niederlassung in Wroclaw zu finden, war ja einfach. Einen Parkplatz in der Nähe schon weniger. Zumal, wenn man kein Kleingeld in der Tasche für Parkautomaten hat! (Wie immer super vorbereitet, Herr Pohling!) Nach 15min. ein Platz gefunden. Und nur ca. 500km vom Amt zu Fuß entfernt.
Ins Amt rein. Und nun? Wohin? Hmmmm. Der Herr am Empfang sah vertauenswürdig aus: Also drauf los im holprigen Polnisch: "Unsere Firma... stammel ... geänderter Status... Wo Formular?" Na der hatte zügig geschnallt, was ich wollte, zumal das wohl öfter am Tag passiert - ich meine solch inhaltlichen Anfragen, weniger in Ausdruck und Sprache.
Gab mir also das Formular (YES! Das ist das aus dem Internet. Ich bin richtig!) und sagte, hier, hier, hier eintragen, Kopie von den benötigten Unterlagen, dann dort in's Zimmer.
Im vier-seitigen Formular (Größe A4) soll ich nur ganze fünf Eintragungen machen?!?! Also ca. 2% aller möglichen Felder? Klappt doch nie! Meint der das Ernst? Na egal, die im Amtsbüro werden helfen müssen.
Ach ja, Kopien. Stimmt. So was wird meistens benötigt. (Super vorbereitet, Herr Pohling!). "Da ist ein Kopierer." Ach, der braucht Kleingeld! - Wer erinnert sich an Parken und Parkautomat? (SUPER VORBEREITET, HERR POHLING!)
Also raus, in den nächsten Laden (Drogerie), den einzigen großen Geldschein zerlegen. Ich brauche Wechselgeld. Na Papiertaschentücher brauchen wir doch eh immer. (Auch wenn erst vorgestern gekauft...) Und der Preis paßt: Da bekomme ich 2zl zurück, die passen in den Kopierer. Haa! So macht man das!
Aber was ist das denn: ich bekomme eine Sonderprägung 2008 der 2zl-Münze zurück. Andere Größe, andere Prägung. *wimmer* So was schluckt der blöde Kopierer doch nie! OK OK, ruhig bleiben, da sind noch jede Mengen Groschen im Wechselgeld. In Summe wird es reichen. Also zurück zum Amt. Sämtliche Groschen in das Gerät. Klimper, klimper, 1min. lang! Aber der Kopierer funktioniert dann. Erledigt.
Nächste Herausforderung: Wo ist das Ende der Warteschlange? (Es gibt hier keine Nummer zu ziehen nach dem Prinzip *bing* "Bitte zu Schalter so-und-so"). Ich soll mich hier durchfragen? *grübel* - Oooh halt, da fragt sich gerade eine Dame nach dem Ende durch, also lass die mal suchen und finden. Nach 2min. Diskussion hat die Dame es geschafft. Danach war es einfach: "Ach, die Dame ist hier am Ende der Schlange, ja? Gut, dann bin ich der Nächste." (Gut gemacht, Herr Pohling!) Nach mir sortieren sich dann die nachfolgenden Leute ein. Zumindest funktioniert diese Selbstorganisation. Wer hier in Polen vordrängelt (Kassen, Ampeln, Tante-Emma-Läden), ist immer kurz vor Prügel beziehen. Deshalb wohl auch kein Bedarf an Automaten und Regelung wie in Deutschland.
Nach 20min. Wartezeit "schon" im Büro. Ich leiere das Selbe runter wie beim Empfang: funktioniert hier auch. Die Dame will Formular und Kopien sehen. Scheint zu funktionieren! Die 2% Eintragungen im Formular sind wirklich ausreichend! Wer hätte das gedacht. Sie beginnt auf der Tastatur rumzuhämmern. 10min. lang. (Das waren doch nur 5 Eintragungen im Formular?!?!) Dann die Ansage: Bitte draußen warten, Sie werden gerufen. Na das ist ja super: Nicht das Ende der nächsten Schlange suchen! Ich werde persönlich aufgerufen.
Nach weiteren 30min. Wartezeit (*gähn*) kommt dann eine andere Dame mit einem Stapel von Papieren raus. Ca. 20 Leute bekommen auf einmal ihre Papiere ausgehändigt, auch ich: "Bitte. Auf Wiedersehen."
Ja, stimmt. Dort war ich nicht zum letzten Mal. Also "Auf Wiedersehen".
Thursday, October 16, 2008
Neulich im Statistikamt...
Wednesday, October 1, 2008
Polish Living Expenses
More than twice I was told the idea of building cheeeeap call centers or even cheeeeaper near-shore software development centers. Yes. Brilliant ideas. For clarification the following statement.
POLAND IS NOT CHEAP ANYMORE!
And - please! - do not start arguing or try me to convince from the oppsite. Well, yes, you are right, in the eastern part of Poland and specially in the country the living costs are different for sure. But, on the other hand, no high-educated University grad wants to live there. Uuuh. Suprise, suprise. :)
So what are the chances of setting up a sucessfull call center with fluent German and/or English speaking, high educated master's degrees with special business know-how near the Ukrainian border? Take a guess!
Beside, I am happy in Wroclaw and don't want to move again (reasons to be found in this blog!) if possible.
And apropos Wroclaw: Living costs of Polish boom towns are almost comparable with German metropolitan areas. Warsaw definitely beyond the average, Wroclaw increaslingly likely.
And beer prices are already at German level, unfortunately...